Ein kleines Detail zu Beginn: der 2. November ist wegen des Día de los muertos ein Feiertag.Viele Leute haben also die freien Tage genutzt, um die Monsterstadt zu verlassen... und so gab es am Busterminal auch erstmal endlos lange Schlangen. Aber; wir haben uns erfolgreich durchgekämpft und konnten langsam aber sicher Richtung Norden fahren. Ohne größere Schwierigkeiten sind wir schließlich auch bis Huasca, unserem Ziel, gelangt. Um so richtig zu entspannen haben wir uns gegen das günstigere Hotel an der Hauptstraße und für die idyllischen Hütten mitten im Wald entschieden - da fing das Problem aber auch an... Mitten in den Wald fährt nämlich kein Bus... Der Taxifahrer hat mich gesehen und gleich den doppelten Fahrpreis verlangt... Damit waren wir nicht wirklich einverstanden und... so sind wir losgelaufen. Nach dem dritten Hügel in glühender Mittagssonne hab ich mich dann doch langsam gefragt, ob wir noch richtig sind... aber, es gab gar keinen anderen Weg!, also weiter, weiter geradeaus. Allerdings verlief die Straße nicht nur durch Steppenlandschaft, je weiter wir liefen, desto häufiger wurden die Bäume und desto größer die Waldstücke. Wir kamen sogar durch richtigen Märchenwald, wo die Bäume Bärte haben und gelegentlich Kobolde hinter Steinen hervorschauen... Irgendwann, kamen wir dann an einen einsamen Laden, wo wir superlieb empfangen wurden und wo ich mal wieder nu gestaunt habe, wie freundlich und offen die Mexis sind!! Sie haben für uns sogar im Hotel angerufen, ob wirklich noch ein Zimmer frei ist, damit wir den letzten der 7km nicht umsonst laufen!
Und dann, waren wir angekommen! Flussrauschen, ein klarer Sternenhimmel, Bäume, Kälte und ein Feuerchen im Kamin... was gibt es Schöneres??
Der nächste Tag begann dann ganz gemütlich mit einer Mitfahrgelegenheit vom Laden und einem späten Frühstück in Huasca.Die Probleme begannen, als wir merkten, dass wir unbedingt Geld brauchten. Der einzige Automat im Ort funktionierte nicht... shit: eigentlich wollten wir uns doch ein paar Sachen an dem Tag anschauen, aber der nächste Ort mit eventuell funktionierendem Automaten war eine halbe Autostunde weg... Nach einer eingehenden Analyse der Situation, der verstreichenden Zeit und dem schwindenden Bargeld in unseren Taschen entschieden wir uns schließlich, trotz aller Unlogik Eintritt in eine Ferienanlage zu bezahlen, wo man Geld abheben konnte. Wieder flüssig machten wir uns schließlich auf den Weg zu den "Prismas Basalticas", einer geologischen Formation. Auch wieder per Mitfahrgelegenheit gelangten wir recht schnell dorthin und auf dem Weg konnte ich die Haloween-interpretation der Kinder erleben: Seil quer über die straße spannen und jedem Auto, das zwangsläufig anhält, den ausgehölten Kürbis ans Fenster halten...
Naja, irgendwie waren dann alle der Meinung, dass wir beim Ferienhaus des neuen Kumpels zusammen essen würden und noch ein bisschen feiern und dann... wer weis...
Ja und dann, ist eigentlich nix mehr passiert: wir haben uns nach einem köstlichen Frühstück (Forelle) auf den Weg nach DF gemacht und ich muss sagen, ich habe das Gefühl, endlich das richtige Mexiko gefunden zu haben. Ich habe Kraft für die nächsten Tage in der Monsterstadt getankt und freue mich schon jetzt auf die nächsten Erlebnisse!
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