2. Dezember 2010

Im Dschungelcamp

Hier, im karibischen Dschungel laeuft zwar nicht alles ganz so rund, wie geplant, aber es laeuft! Und ich finde sogar ziehmlich gut. Leute aus der ganzen Welt, mit den unterschiedlichsten Erfahrungen, Philosophien und Lebensstilen, achten nicht auf Sprache, Herkunft oder Hautfarbe. Sie teilen alle einen Traum: den Erfolg von Klimaforum10 in Mexiko. Und sie arbeiten dafuer. Sogar richtig hart. Zelte werden aufgebaut, Essen fuer hundert und mehr Leute gekocht, es wird organisiert, geschrieben, disskutiert. Es sieht zwar aus wie ein Hippiecamp, ist aber keins!
Die Stimmung ist super gechillt, und gleichzeitig wimmeln ein Haufen Leute konzentriert und zielstrebig durch die Gegend. Ich bin jeden Abend wahnsinnig fertig, aber gluecklich: weil wieder ein Tag voller Entdeckungen hinter mir liegt. Ein Tag, an dem ich jede Menge gelernt habe. Ein Tag, der meinen Glauben an ein friedliches Zusammenleben der Menschen in Harmonie mit der Natur bestaerkt hat. Es ist einfach toll, dass es Menschen gibt, die sich nicht nur um sich selbst kuemmern, sondern sich fuer mehr Gerechtigkeit und ein besseres Leben fuer alle einsetzen.

Eigentlich versuchen wir nur die Ueberlebenschancen unserer Art zu sichern, weil wir glauben, dass homo sapiens das system, in dem erlebt, nicht zerstoeren sollte. Was wir wie dafuer tun koennen, wissen wir nicht wirklich, aber es gibt ungefaehr 1000 verschiedene Ideen. Wir sind uns nur sicher, DASS sich etwas aendern muss.

In KLIMAFORUM10 versuchen wir einen Weg zu finden: jeden Tag gibt es mehr als 10 Veranstaltungen, in denen kleine Gruppen und Organisationen erklaeren, wo sie die Missstaende in dieser Welt sehen und welche Veraenderungen sie fuer noetig halten und fuer was sie sich engagieren.
Die World Spiritual University sieht das Problem in der Trennung von Gefuehlen und Wissen. Wir sollten also unsere meditative Beziehung zur Natur verbessern.
Das Indigenous Environmental Network stellte die gravierenden Umweltprobleme (die meistens auch soziale Probleme verursachen), in Indigenengemeinden in den USA vor. In North Dakota leiden zB. ueberdurchschnittlich viele Menschen an Krebserkrankungen, die hauptsaechlich durch die Verschmutzng des Wassers bei der Erdoelfoerderung verursacht werden. In der Wueste von Arizona verbrauchen kuenstliche Staedte wie Las Vegas grosse Mengen Wasser. Uranmienen und Erdoelfirmen verbrauchen den Rest, sodass die “Indianer” der Gegend kein Wasser mehr haben. Das Land, die Luft und das wenige Wasser ist verschmutzt, es treten viele Krankheiten auf und durch Abwanderung in die Staedte geht die Kultur verloren.
INES sprach ueber die Rolle und Verantwortung der Wissenschaft heutzutage. Forscher sollten die Moeglichkeit haben, ihre Arbeit zu reflektieren und zu ueberlegen, ob sie zB. den Kapitalismus unterstuetzen wollen, der wirtschaftliches Wachstum fordert und so unsere Umwelt zerstoert.
Es wird auch viel ueber Menschenrechte geredet: die Rechte der Indigenen, der Frauen und Jugend.
Es werden Filme gezeigt, Zeremonien veranstaltet und Yoga gemacht.
Sogar Ohne-Geld-Weltreisende sind hier und erzaehlen von ihrer Idee.

Ich glaube, gerade die Vielfalt an Vorschlaegen “zur Rettung der Welt” hat grosses Potenzial.
Also, lasst uns alle gemeinsam, aber jeder auf seine Art und Weise kaempfen!!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen